Der skandinavische Einrichtungsstil ist geprägt von einer gesunden Mischung aus kühlen, klaren Formen und einer sprichwörtlichen Warmherzigkeit. Was in Dänemark, Schweden und Finnland eine lange Tradition hat, hat auch das europäische Festland längst im Griff.
Von Arne Jacobsen über Alvar Aalto bis Kay Bojesen blickt der Norden Europas auf eine Reihe preisgekrönter Möbeldesigner zurück – wir stellen Ihnen die Klassiker der skandinavischen Handwerkskunst vor und haben wertvolle Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihre Wohnung skandinavisch einrichten.
Skandinavisch einrichten: Klassiker modern interpretiert
Die kühle Aura minimalistischer Möbelstücke mit skandinavischer Attitüde ist nach wie vor äußerst populär – und seit viele Unternehmen den modernen Stil mit seinen klaren Linien und wenig Schnickschnack auch in das Bürodesign übernommen haben, ist der Einfluss des skandinavischen Designs in den vergangenen Jahren auch in privaten Wohnungen und Häusern angestiegen. Worin aber besteht eigentlich der Reiz einer skandinavischen Einrichtung?
So wie das Land ist auch der skandinavische Einrichtungsstil von Klarheit geprägt: Helle Farben, grafische Muster und sehr bewusst gesetzte Farbakzente bestimmen das Bild einer Einrichtung im nordeuropäischen Stil. Zu den Klassikern des skandinavischen Einrichtens zählen
- Sessel-Klassiker: Der Designer Arne Jacobsen machte sich mit seinem eiförmigen Sessel, den er 1958 für ein dänisches Hotel entwarf, unsterblich. Geschwungene Formen auf schlichten Füßen aus Metall sind auch heute nicht aus der Einrichtung im skandinavischen Stil wegzudenken.
- Leuchten: Natürliches Licht ist im Norden Europas im größten Teil des Jahres Mangelware. Deshalb spielt Licht eine wichtige Rolle in der skandinavischen Einrichtung. Zu seinen berühmtesten Vertretern gehört die Pendelleuchte „Norm 69“ von Normann Copenhagen, die auch das moderne Leuchtendesign maßgeblich beeinflusst.
- Naturverbundenheit: Natürliche Materialien wie Holz, Leder und Baumwolle sorgen für Wärme und Wohnlichkeit. Im skandinavischen Wohnstil werden diese häufig miteinander kombiniert, beispielsweise bei Design-Sofas, die auf schlichten Holzfüßen stehen.
- Bunte Textilien und Accessoires: Während sich die großen Möbel wie Sofas, Schränke und Tische in neutraler Zurückhaltung üben, dürfen Textilien und Deko-Objekte ruhig bunt sein. Intensive Farben und grafische Muster sorgen für Kontraste. Teppiche und Vorhänge, aber auch Küchenutensilien und Geschirr bilden lebensfrohe Farbkleckse und bringen ein warmherziges Ambiente mit sich.
Skandinavisch einrichten - weniger ist mehr
In seiner Einzigartigkeit erkennen Sie den nordischen Stil mit Leichtigkeit unter anderen Wohnstilen. Zu seinen charakteristischen Merkmalen gehören beispielsweise ein heller Holzboden mit kontrastreichen Teppichinseln, die gerne auch grafisch gemustert sein dürfen, Möbel mit schlichter Linienführung und neutrale Farben. Minimalismus wird vor allem in der Auswahl der Farben und bei der Dekoration großgeschrieben. Mit Sorgfalt ausgewählte Wohnaccessoires in passenden Farben und ein einzelnes, grafisches Bild als Eyecatcher lenken den Blick des Betrachters.
Um dem minimalistischen Stil gerecht zu werden, wohnt den meisten Möbeln aus skandinavischer Hand nicht nur Design, sondern auch Funktionalität im Sinne des Design-Prinzips „Form follows Function“ inne.
Naturverbundenheit als Teil des Wohndesigns
Das Material Holz ist elementarer Bestandteil skandinavischer Handwerkskunst. Rustikale Bodendielen in hellen Farben oder mit weißem Anstrich und weiß gestrichene Wände bilden den perfekten Rahmen für ein nordisches Einrichtungsdesign. Vor allem heimische Hölzer wie Kiefer, Birke und Fichte bestimmen das Bild. In der Kombination aus natürlichem Holz mit Stoffen in freundlichen Farben entsteht eine einzigartige Wohnlichkeit, die in ihrer Schlichtheit auf Schnörkel und Verzierungen verzichtet. Klare Formen mit organischer Anmutung zeigen die Verbundenheit der Skandinavier zur Natur.
Kein Wunder also, dass auch Naturprodukte und Handarbeit eine lange Tradition in Skandinavien haben. Baumwolle, Leinen und Leder werden häufig verarbeitet und machen in ihrer Kombination mit dem natürlichen Rohstoff Holz eine elegante Figur. Und auch die Herstellung von Glas und Porzellan gehört übrigens seit jeher zu den traditionellen Handwerksberufen.
Junge Designer machen sich Farben und Muster zu eigen
Frischer Wind in der Welt des Interior Designs kommt häufig aus Skandinavien – wie vor 50 Jahren, so auch heute. Zu den Jungdesignern, von denen wir noch viel zu erwarten haben, zählt zum Beispiel Lena Bergström, die Glas zu kunstvollen organischen Wohnaccessoires formt und damit die traditionsreiche Handwerkskunst neu interpretiert. Typisch skandinavisch ist auch der Ansatz des Dänen Kaspar Salto, der nur Möbel entwirft, die man wirklich braucht – Form follows Function eben.
Farblich bilden Weiß und helle Pastelltöne im skandinavischen Einrichtungsstil eine elegante Grundlage, die von kühl bis warmherzig alle Tonarten vertreten kann. Weil aber die Winter in Nordeuropa lang und dunkel sind, spielen kräftige Farben und Muster eine wichtige Rolle in der Tradition der Einrichtung. Kleinmöbel und Textilien in kräftigen Farben wie Gelb, Blau und Grün, Geschirr und Porzellan mit grafischen Mustern und Bilder mit Bäumen, Tieren und Fabelwesen geben dem skandinavischen Stil seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Charme.
So bringen Sie das skandinavische Design auch in Ihr Zuhause
Auch wenn Sie vielleicht nicht gleich Ihre Einrichtung von rechts auf links krempeln möchten – mit der Opti-Wohnwelt erleben Sie die nordischen Trends und machen Ihren Wohnstil schon mit ein paar Handgriffen skandinavisch:
- Reduzieren: Typisch für skandinavische Einrichtungen ist der minimalistische Umgang mit Möbeln und Accessoires. Unser Tipp: Reduzieren Sie Deko-Objekte und Kleinmöbel auf das Nötigste – die Stücke, die Sie auswählen, werden umso mehr zum Eyecatcher.
- Klare Farben und Formen: Kombinieren Sie nicht alle Farben wild durcheinander – zum skandinavischen Lebensstil benötigen Sie neutrale Grundfarben und ein bis zwei kräftige Elemente.
- Holz: Verzichten Sie auf Kunststoff und setzen Sie auf das Naturmaterial Holz. Egal ob Holzboden, unbehandeltes Holzregal oder Wohnaccessoires aus Holz – holen Sie die Natürlichkeit des europäischen Nordens in Ihre vier Wände.
- Klasse statt Masse: Die Design-Klassiker der skandinavischen Designer gibt es auch in kostengünstigen Repliken. Mischen Sie etwa einen Designer-Sessel aus Skandinavien mit Ihren übrigen Möbeln.
- Lichtakzente: Grelle Ausleuchtung war gestern – setzen Sie statt auf helle Deckenscheinwerfer lieber auf eine Kombination aus dimmbaren Pendel- und Standleuchten, mit denen Sie charmante Lichtinseln schaffen.
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